Wachsende Zahl von Max-Planck-Forschungsgruppen und Projekten in den Human- und Sozialwissenschaften in Lateinamerika
Mit der Förderfreigabe für weitere Forschungsgruppen wird sich die Gesamtzahl der mit den Max-Planck-Instituten (MPI) in Lateinamerika verbundenen Gruppen im ersten Halbjahr 2021 voraussichtlich auf 50 erhöhen. Auch wenn sich die Mehrzahl dieser Gruppen mit naturwissenschaftlichen Themen befassen (in Biologie, Medizin, Physik, Astronomie, Chemie), so haben in den vergangenen Jahren auch die gemeinsamen Forschungsprojekte in den Sozial-, Rechts und Humanwissenschaften zugenommen, die derzeit etwa 10% aller Gruppen umfassen.
Sozial-, Rechts- und Humanwissenschaftliche Forschungsgruppen in Lateinamerika
Transformation des öffentlichen Rechts in Lateinamerika | Kooperation zwischen der Universidad de los Andes, Bogotá, Kolumbien und dem MPI für vergleichendes öffentliches Recht und internationales Recht in Heidelberg |
Ein neuer Blick auf die Rechtsgeschichte der indigenen Arbeit | Kooperation zwischen der Adolfo Ibañez Universität, Santiago, Chile und dem MPI für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main |
Die Wirtschaft und die Öffentlichkeit | Kooperation zwischen der Zentraluniversität von Chile, Santiago, Chile und dem MPI für Gesellschaftsforschung Studium in Köln |
Computerdemographie und internationale Migration | Kooperation zwischen der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität der Republik in Montevideo, Uruguay, und dem MPI für demografische Forschung in Rostock |
Sozialschutz für indigene Völker | Zusammenarbeit zwischen der Bolivian Catholic University, La Paz, Bolivien und dem MPI für Sozialrecht und Sozialpolitik in München |
Darüber hinaus gibt es in Lateinamerika drei Forschungsinitiativen, die verschiedene Aspekte des Rechts in der Region untersuchen. Sie funktionieren als Observatorien und Foren, in denen Wissenschaftler von Max-Planck-Instituten mit Forschern aus Institutionen in Lateinamerika zusammenkommen, um in verschiedenen Disziplinen des Rechts zusammen zu arbeiten. Diese Initiativen tragen zur Verbreitung neuer Erkenntnisse, zur Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs sowie zur Erforschung rechtswissenschaftlicher Themen bei. Sie fördern den kritischen Austausch über aktuelle Fragen der Rechtspraxis in Lateinamerika und stellen Kontakte und Kooperationen mit Partnern her, die ähnliche Ziele verfolgen.
Max-Planck-Forum Recht in Lateinamerika
Dieses Forum ist Teil des rechtswissenschaftlichen Max-Planck-Netzwerks, das 11 Institute der Max-Planck-Gesellschaft zusammenbringt, die sich der Forschung in verschiedenen Rechtsbereichen widmen. Das Forum soll Ergebnisse und Aktivitäten dieser Institute sowie des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln in der gesamten Region kommunizieren, nachhaltige Kontakte zu Doktoranden und Postdoktoranden sowie zu etablierten Rechtswissenschaftlern aufbauen und allgemein den akademischen Austausch zwischen Deutschland und Lateinamerika in den Rechtswissenschaften stärken.
Observatorium für kriminologische Forschung und strafrechtliche Reformen in den Ländern Lateinamerikas
Das Observatorium OlaP (Abkürzung nach seinem Namen in Spanisch) konzentriert sich auf interdisziplinäre, soziologische und sozio-rechtliche Studien zur Kriminologie und zu Strafrechtsreformen in Lateinamerika. Hauptziel ist die Evaluation der Wirksamkeit von Justizverwaltungssystemen durch sozialrechtliche / soziologisch-legislative Forschung.
Observatorium „Smart IP für Lateinamerika”
„Smart IP for Latin America“ ist eine Forschungsinitiative des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb, und bietet ein neutrales Forum für den akademischen und rechtspolitischen Diskurs über das Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht in der Region. Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit sollen auf der Basis unparteiischer und evidenzbasierter Grundlagenforschung informiert und beraten werden. Ziel ist es, die Verwirklichung des sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Potentials Lateinamerikas zu unterstützen.