Delegation des Brasilien-Zentrums der Universität Münster auf Erkundungsreise in Kolumbien, Argentinien und Chile

© Brazil Centre

Eine Delegation des Brasilien-Zentrums der Universität Münster führte im August eine Erkundungsreise in Hochschulen in Kolumbien, Argentinien und Chile durch, die zu den akademisch relevantesten Ländern Südamerikas gehören. Das Ziel der „Fact Finding Mission“ war es, potenzielle Kooperationen für die deutsche Institution in der Region zu sondieren. Insgesamt fanden 20 Termine in acht Städten statt.

Zuerst ging es nach Kolumbien, wo die Delegation drei der renommiertesten kolumbianischen Universitäten besuchte: die Universidad de los Andes (Uniandes) und die Universidad Nacional de Colombia (UNAL) in Bogotá sowie die Universidad de Antioquia (UdeA) in Medellín. Diese Institutionen sind bekannt für ihre starke Forschung und die hohe Qualität der Lehre in einem breiten Spektrum von Bereichen – viele davon passen zum akademischen und forschungsorientierten Profil der Universität Münster. Eine Recherche vorab zu bestehenden gemeinsamen Aktivitäten ergab, dass es unter anderem bereits Kooperationen in den Bereichen Mathematik, Sozialwissenschaften, Philologie und Pharmazie gibt.

Über die bilateralen Gespräche mit kolumbianischen Hochschulen hinaus traf die Delegation des Brasilien-Zentrums auch Dr. Reinhard Babel, den Leiter der Außenstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Bogotá, die auch für Peru, Ecuador und Venezuela zuständig ist. Babel gab einen umfassenden Überblick über das akademische Szenario Kolumbiens und berichtete ausführlich über die deutsch-kolumbianische Zusammenarbeit, einschließlich der Finanzierungsmöglichkeiten für Studierende und Forschende.

 

Argentinien

Im Anschluss reiste die Delegation weiter in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires und wurde dort von Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Botschaft empfangen. Argentinien ist ein langjähriger Partner Deutschlands – ein gutes Beispiel dafür ist das Deutsch-Argentinische Hochschulzentrum (DAHZ/CUAA), eine bilaterale Initiative zwischen dem DAAD in Deutschland und dem argentinischen Bildungsministerium. Hebe Leyendecker, die argentinische Leiterin des Zentrums, traf sich mit der Delegation des Brasilien-Zentrums und erzählte von den vielen erfolgreichen Projekten zwischen den Universitäten beider Länder.

Insgesamt wurden drei Hochschulen besucht: Zuerst ging es an die Universidad de Buenos Aires (UBA), die argentinische Spitzenuniversität mit fünf Nobelpreisträgern, wo der Dekan das erste Abkommen zwischen der Universität Münster und der Philosophisch-Philologischen Fakultät (Filo) der UBA unterzeichnete, dann weiter an die Nationale Universität in La Plata (UNLP) mit einer langjährigen Kooperationsgeschichte mit deutschen Partnern in vielen wissenschaftlichen Bereichen, wo Möglichkeiten der Zusammenarbeit diskutiert wurden. Zum Schluss stand ein Besuch bei der Nationalen Universität Córdoba (UNC) auf dem Programm. Kooperationspartner der Universität Münster tauschten dort Erfahrungen aus und diskutierten Möglichkeiten zur Stärkung der Partnerschaften.

 

Chile

Die letzte Reiseetappe führte die Delegation nach Chile. Dort fanden Besuche an fünf Hochschulen sowie ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Botschaft in Santiago und der akademischen Leiterin des Heidelberg Center Lateinamerika, Inés Recio, statt. Begleitet wurde die Gruppe von Prof. Dr. David Bendig, Professor für Unternehmertum an der Universität Münster, der zurzeit für ein Sabbatical in Chile ist.

Der erste Hochschulbesuch erfolgte an der Universität Andrés Bello (UNAB), die mit rund 60.000 Studierenden die größte des Landes und auch führend im Hinblick auf die Zahl der ausländischen Studierenden ist. Seit 2022 besteht ein aktives Memorandum of Understanding mit dem Institut für Pflanzenbiologie und Biotechnologie (IBBP) der Universität Münster und es wurden Möglichkeiten zur Ausweitung der Zusammenarbeit auf andere Bereiche besprochen.

Am darauffolgenden Tag stand ein Termin an der Päpstlich-Katholischen Universität Valparaíso (PUCV) auf dem Plan, mit der die Universität Münster in den Bereichen Physik, Biotechnologie, Pharmakologie und Mathematik seit längerem Kontakte pflegt. Anschließend wurde die Delegation an der Universität von Chile empfangen, wo das Brasilien-Zentrum in den letzten zehn Jahren 23 gemeinsame Publikationen ermittelte. Während der Diskussion wurden zahlreiche gemeinsame Interessen und sogar gemeinsame Partner identifiziert, wie zum Beispiel die Universität São Paulo und die niederländische Universität Twente.

Darüber hinaus wurden auch Gespräche an der Päpstlich-Katholischen Universität von Chile (UC) geführt, die bestplatzierte chilenische Hochschuleinrichtung in internationalen Rankings. Seit 2014 hat es 41 gemeinsame Publikationen der UC und der Universität Münster gegeben sowie mehrere gegenseitige Forschungsaufenthalte. Den Abschluss bildete ein Besuch an der Universität Adolfo Ibáñez, wo die Delegation Repräsentantinnen und Repräsentanten verschiedener Fakultäten und Austauschstudierende der Fachbereiche Jura und Betriebswirtschaftslehre aus Münster traf.