DAAD feiert 100 Jahre Förderung von akademischem Austausch und internationaler Wissenschaftskooperation

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Im Jahr 2025 blickt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) auf hundert Jahre Förderung von wissenschaftlichem Austausch und Annäherung zwischen Kulturen zurück. Die Geschichte des DAAD ist eng mit der deutschen Geschichte und der globalen Entwicklung der Wissenschaft verwoben. 

Der DAAD wurde 1925 in Heidelberg auf Initiative von Carl Joachim Friedrich, eines Studenten der Sozial- und Politikwissenschaft, gegründet. Nachdem er 1922 in die USA gereist war, warb er dreizehn Stipendien für seine Kolleginnen und Kollegen ein, die mit dem Institut für Internationale Bildung in New York zusammenarbeiteten. So entstand in Heidelberg das Zentrum für Austausch in Politikwissenschaft, aus dem am 01. Januar 1925 der Akademische Austauschdienst (AAD), die Vorläuferorganisation des DAAD, hervorging.  

Anfänglich lag der Schwerpunkt auf der Vergabe von Stipendien in den Bereichen Sozial- und Politikwissenschaften, doch schon bald weitete der AAD seine Arbeit auf alle Wissensbereiche aus. Im Oktober 1925 verlegte die Institution ihren Sitz nach Berlin und begann mit umfangreichen Förderaktivitäten in den verschiedensten Fachrichtungen – ein Merkmal, das den DAAD bis heute auszeichnet. Die Vielfalt in den Fächern, aber auch hinsichtlich der Nationalitäten der Stipendiatinnen und Stipendiaten ist ein grundlegender Aspekt der Förderung durch den DAAD, der seit 1931 diesen Namen trägt. Zu einigen der bekanntesten Alumni gehören unter anderem die ehemalige chilenische Präsidentin und Ärztin Michelle Bachelet; die kenianische Umweltaktivistin, Biologin und erste afrikanische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai; der südkoreanische Künstler Nam June Paik; der brasilianische Jurist und Richter am Obersten Bundesgerichtshof Gilmar Mendes; der peruanische Autor, Politiker und Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa; die amerikanische Filmemacherin, Philosophin und Autorin Susan Sontag und der deutsche Astrophysiker Reinhard Genzel, ebenfalls Nobelpreisträger. 

Über hundert Jahre hinweg hat der DAAD rund drei Millionen Personen Stipendien gewährt und ist heute mit über 240 deutschen Mitgliedshochschulen die größte Fördereinrichtung weltweit. Im Laufe der Zeit musste sich die Organisation immer wieder neu erfinden und Herausforderungen wie zum Beispiel den Verlust ihres Archivs während des Zweiten Weltkriegs überwinden. In den letzten Kriegsjahren beschränkten sich die Aktivitäten des DAAD größtenteils auf die Unterstützung ausländischer Studierender über die Auslandsbüros der Universitäten. Nach Kriegsende nahm der DAAD 1950 seine Tätigkeit mit Sitz in Bonn wieder auf und hat seitdem maßgeblich zum Wiederaufbau der internationalen akademischen Beziehungen Deutschlands beigetragen und sich an Initiativen wie dem Fulbright-Programm und dem Austausch von Praktikantinnen und Praktikanten beteiligt. 

Feierlichkeiten weltweit 

Wie viele andere Förder- und Regierungsorganisationen blieb der DAAD nach der Wiedervereinigung in Bonn und richtete 1990 noch ein Büro in Berlin ein. An beiden Standorten werden anlässlich des 100-jährigen Jubiläums verschiedene Veranstaltungen stattfinden, doch die Feierlichkeiten beschränken sich dabei nicht nur auf Deutschland: Es sind Festveranstaltungen auf allen fünf Kontinenten geplant, denn der DAAD ist mit seinem Netzwerk von Außenstellen, Informationszentren und dem Lektorenprogramm in über 70 Ländern vertreten – darunter auch in Brasilien. In Rio de Janeiro gibt es seit 1971 eine Außenstelle und sowohl dort als auch in anderen Regionen des Landes sind im Rahmen des historischen Jubiläums unter anderem kulturelle Veranstaltungen, Seminare und eine Festveranstaltung zum Jahresende geplant.  

Da ein Teil dieser langjährigen Geschichte auch von den Alumni geschrieben wird, sucht der DAAD Brasilien den Kontakt zu den ersten brasilianischen Akademikerinnen und Akademikern, die gefördert wurden und ihre Geschichte erzählen möchten. Wer seine Erinnerungen gern teilen möchte oder jemanden kennt, auf den dies zutrifft, kann sich per E-Mail (info@daad.org.br) an den DAAD Brasilien wenden und damit einen Beitrag leisten, um die Geschichte der hundertjährigen Institution als Inspiration für eine zukünftige inklusive, tolerante und nachhaltige Gesellschaft festzuhalten. 

Die DAAD-Zentrale hat eine Sonderseite mit Inhalten zum 100-jährigen Bestehen eingerichtet, die hier aufgerufen werden kann, sowie ein Instagram-Profil zum Jubiläum: @100YearsDAAD 

 Text: DAAD Brasilien