Dokumentarfilm - In Brasilien auf Hunsrückisch leben
Nach fast zweihundert Jahren deutscher Einwanderung in Brasilien sprechen noch über eine Million Brasilianer eine Varietät des Deutschen, die sich zu einer Verkehrssprache entwickelte: das Hunsrückische. Obwohl manchmal durch tausende Kilometer getrennt, teilen überall durch Brasilien zerstreute Deutsch-Sprecher gemeinsame Erfahrungen und Gefühle. Dieser Dokumentarfilm ist eine Folge vom Inventar des Hunsrückischen als brasilianische Einwanderersprache (IHLBrI), koordiniert von Cléo Vilson Altenhofen (ALMA-H / UFRGS) und Rosângela Morello (IPOL).
In drei Bundesländern Brasiliens wurde recherchiert: Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Espírito Santo. Ausgewählt wurden Stücke von Interviews, die den Gebrauch der Sprache sowohl innerhalb der Familien, als auch in Geschäften, in der Presse, in der öffentlichen Verwaltung sowie in Schulen und Kirchen verdeutlichen. Außerdem versucht dieser Dokumentarfilm grundlegende Themen für die Sprach- und Identitätsentwicklung der deutschsprachigen Gemeinschaften in Brasilien zu erfassen, unter anderem die verschiedenen Bezeichnungen für die Sprache, die riesige innersprachliche Variation, die Beziehung zum Hochdeutsch, die Präsenz anderer deutschen Varietäten sowie die ersten Schuljahre und die Schwierigkeiten beim Portugiesisch lernen.In Brasilien auf Hunsrückisch leben hat das Ziel, auf die Sprache und die Weltvorstellung ihrer Sprecher zu hören.
Erscheinungsjahr: 2018 (Brasilien)
Regie: Gabriel Schmitt e Ana Winckelmann
Drehbuch: Ana Winckelmann e Gabriel Schmitt
Schnitt: Alice Soares
Produktion: Inventar des Hunsrückischen als eine Sprache Brasiliens (IHLBrI), unterstützt vom IPHAN (Institut für Nationales Historisches und Künstlerisches Erbe) und dem Kulturministerium Brasiliens
Untertiteln
Hunsrückisch: Gabriel Schmitt, Jussara Habel und Angélica Prediger
Portugiesisch: Jussara Habel, Angélica Prediger, Sofia Froehlich Kohl und Gabriel Schmitt (Hoch-)Deutsch: Gerônimo Loss Bergmann e Angélica Prediger
Pomerisch: Gisleia Simone Devantier Blank
Westfälisch (Sapato-de-pau): Fernanda von Mühlen, Márcio von Mühlen und Neiva von Mühlen
Italienisch: Clarice Campani und Bárbara Coelho
Spanisch: Maria Liz Benitez und Luiz Roberto Lins Almeida
Französisch: Isadora Leão