E-Symposium von g.a.s.t. in Brasilien
Das g.a.s.t.-Büro in Brasilien hat am 18. Juni zusammen mit der Bundesuniversität Paraná (UFPR) die virtuelle Veranstaltung „Digitalisierung im Fremdsprachenlernen als Förderinstrument der Internationalisierung im Hochschulbereich“ durchgeführt. Das ursprünglich als Präsenzveranstaltung an der UFPR in Curitiba geplante Symposium wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie als Online-Veranstaltung angeboten. Sie erreichte dadurch ein viel größeres Publikum: 440 Teilnehmende schalteten sich zu, um das zweieinhalbstündige Programm zu verfolgen.
„Wir haben es durch eine dynamische Programmkonzeption geschafft, in einer komplett virtuellen Veranstaltung ein Gefühl von Präsenz zu vermitteln. Alle Redebeiträge und Videoclips sorgten für Abwechslung, und die Interaktion mit den Teilnehmenden durch Umfragen, Lösen von Übungen sowie Netzwerken im Chat haben zweifellos zu diesem Eindruck des Publikums beigetragen“, so die Einschätzung der Organisatoren. Die große Resonanz zeigt die Aktualität und Relevanz des Themas digitales Fremdsprachlernen und wie wichtig wissenschaftspolitische Maßnahmen – insbesondere im aktuellen politischen Kontext – in Brasilien sind.
Expertinnen und Experten aus der Sprachdidaktik, Germanistik und Fernlehre diskutierten die Bedeutung des Sprachenlernens als Fundament für erfolgreiche Internationalisierungsprozesse an den brasilianischen Hochschulen und berichteten über ihre Erfahrungen und Perspektiven mit der Nutzung von E-Learning.
Prof. Dr. Paulo Soethe (Germanistik, UFPR) koordinierte das Eröffnungspanel mit Prof. Dr. Denise Abreu e Lima, Spezialistin für Fernlehre an der Bundesuniversität São Carlos und Präsidentin des Sprachförderungsprogramms Sprachen ohne Grenzen, Prof. Dr. Eliane Segati, Dozentin für Portugiesisch und Englisch an der bundesstaatlichen Universität UENP und Vertreterin der bundesstaatlichen Behörde für Hochschulbildung, Wissenschaft und Technologie (SETI), sowie Prof. Dr. Maria Josele Bucco Coelho, Leiterin der Koordinationsstelle für die Integration von Fernlehre an der UFPR.
Das dominierende Thema war die aktuelle Herausforderung für die Fernlehre durch die von der Pandemie ausgelöste „neue Normalität“ ohne Präsenzunterricht sowie Beispiele für wissenschaftspolitische Maßnahmen zur Förderung des Sprachenlernens und die Integration von digitalem Lernen an den Universitäten. Neben Sprachen ohne Grenzen fand auch das auf bundesstaatlicher Ebene implementierte Programm „Paraná fala Idiomas“ (Paraná spricht Sprachen) Erwähnung, für das eine deutsche Version mit Beteiligung von g.a.s.t. in Planung ist.
g.a.s.t. und die im Rahmen von Sprachen ohne Grenzen – Deutsch eingesetzte Lernplattform Deutsch-Uni Online (DUO) wurden von Maxi Neidhardt, Büroleiterin von g.a.s.t. in Brasilien, und Katrin Krause, Leiterin der DUO, vorgestellt. Als interaktiver Beitrag und zur Veranschaulichung des Lernkonzepts der DUO wurden außerdem zwei Teilnehmende mit Deutschkenntnissen ausgewählt, die live zwei kleine Übungen auf der Lernplattform bearbeiteten.
Prof. Dr. Thiago Viti Mariano vom Fachbereich Deutsch als Fremdsprache und Leiter des Sprachenzentrums an der UFPR ging in seiner Funktion als Vizepräsident des Programms Sprachen ohne Grenzen – Deutsch auf die Herausforderungen und Ergebnisse der Initiative ein. Der Vortrag wurde durch kurze Videoclips mit Erfahrungsberichten und Einschätzungen von am Programm beteiligten Lernenden, Tutorierenden sowie Koordinatorinnen abgerundet.
Dr. Paul Voerkel, Lektor an der DAAD-Außenstelle und der Landesuniversität Rio de Janeiro (UERJ) präsentierte die vom DAAD geförderten Online-Module „Dhoch3“, die zur Unterstützung der akademischen Aus- und Weiterbildung künftiger Deutschlehrender in Masterstudiengängen entwickelt wurden.
Ergänzt wurde die vom Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo geförderte Veranstaltung mit institutionellen Informationen zum DWIH, zum DAAD und dem Brasilianisch-Deutschen Netzwerk für die Internationalisierung der Hochschulbildung (Rebralint), vertreten durch die Präsidentin Prof. Dr. Gabriela Marques-Schäfer.
Prof. Dr. Ramiro Wahrhaftig, Präsident der Fördereinrichtung Fundação Araucária in Paraná, betonte in seinem Schlusswort die grundlegende Bedeutung wissenschaftlicher Kooperationen und der Vernetzung von Forschungsgruppen für die Internationalisierung der Hochschulen in Brasilien. Vonseiten der brasilianischen Förderinstitutionen besteht laut Wahrhaftig außerdem großes Interesse an einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit deutschen Kooperationspartnern.
Weitere Informationen zum Programm und den Vortragenden (auf Portugiesisch) finden Sie auf der Veranstaltungswebseite.
Quelle: g.a.s.t.