Das DWIH-Netzwerk und die neuen Arbeitsformate
Der Jahresbericht des DWIH-Netzwerks zeigt die Herausforderungen für die fünf über die ganze Welt verteilten Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser auf, das Jahresthema in einem von der Pandemie geprägten Jahr 2020 beizubehalten
Das von Covid-19 geprägte Jahr 2020 stellte alle vor neue Herausforderungen. Durch die aufgrund der Pandemie notwendig gewordene soziale Isolation mussten viele Pläne geändert, neue Arbeitsformate erprobt und unterschiedliche Kommunikations- und Abwicklungsformen entwickelt werden. Beim Netzwerk der Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) mit Niederlassungen in São Paulo, New York, Neu-Delhi, Moskau und Tokio war das nicht anders.
In einem ausführlichen Jahresbericht mit mehr als 60 Seiten berichtet die Netzwerkzentrale darüber, wie sich die DWIHs aufgrund der mit Covid-19 verbundenen Einschränkungen verändert haben.
Wie Antje Leendertse, Staatssekretärin des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland, betont, hätte die Arbeit der Zentren, die auf internationaler Zusammenarbeit, Dialog und Mobilität basiert, durch die Pandemie stark beeinträchtigt werden können.
„Dennoch ist es allen fünf Häusern gelungen, in zahlreichen Initiativen und Projekten und mit neuen Formaten das Schwerpunktthema „Städte und Klima“ sowie viele weitere spannende Themen zu beleuchten und einem großen und interessierten Publikum näherzubringen“, unterstreicht Leendertse.
Von der Präsenzarbeit ins „Digitale”
So war es auch beim DWIH São Paulo. Angesichts der Unmöglichkeit, den 9. Deutsch-Brasilianischen Dialog über Wissenschaft, Forschung und Innovation zum Thema Städte und Klima in Präsenzform zu veranstalten, vereinte das Zentrum alle Kräfte, um dieses und andere Events auf digitalen Plattformen durchzuführen.
So wurde das DWIH São Paulo im September 2020 in ein Fernsehstudio umgewandelt und das Finale des Wettbewerbs Falling Walls Lab Brazil live übertragen. „Wir haben mit einem professionellen Filmteam zusammengearbeitet“, erinnert sich DWIH- Koordinator Marcio Weichert.
Im August 2020 hatte das Zentrum bereits die Serie „DWIH São Paulo Online Talks: Surviving, Living and Shaping the Future in the Time of Covid-19” lanciert, ein Programm mit drei über das Jahr verteilten Ausgaben, das auch in den kommenden Jahren beibehalten wird.
Einbindung neuer Zielgruppen
Ein weiterer positiver Aspekt der „Digitalisierung” der Aktivitäten des DWIH São Paulo war das Erreichen neuer Zielgruppen, die auf die vom Zentrum produzierten Inhalte zugreifen konnten. Auf LinkedIn zum Beispiel bestand die Strategie des DWIH darin, Inhalte ausschließlich in englischer Sprache zu produzieren. Diese Maßnahme führte zu einem Anstieg der Follower im sozialen Netzwerk um 76 %.
„Damit konnten wir das bilaterale und internationale Interesse an unseren Aktivitäten, aber auch an denen unserer Unterstützer stark erhöhen, was sich allmählich auch in den Teilnehmerzahlen unserer digitalen Veranstaltungen wiederspiegelt”, erläutert Weichert.
Städte- und Klimaforschung über Grenzen hinweg
Für Joybrato Mukherjee, Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), sind Innovatoren aus Wissenschaft und Wirtschaft – Zielgruppe des DWIH-Netzwerks – daran gewöhnt, grenzüberschreitend nach Lösungen für globale Herausforderungen zu suchen.
„Innovationstreiber aus Wissenschaft und Wirtschaft sind es gewohnt, grenzüberschreitend nach Lösungen für globale Herausforderungen zu suchen. Das gilt für Fragen der nachhaltigen Entwicklung von Metropolen, wie sie die Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) im Januar 2020 mit Schwerpunktthema „Städte und Klima” adressiert haben, betont der DAAD-Vorsitzende im Jahresbericht.
Städte spielen eine Schlüsselrolle in der globalen Klimakrise: Sie sind zwar einerseits für einige Ursachen des Klimawandels verantwortlich, können aber andererseits auch Antworten zur Lösung dieser gigantischen Herausforderung liefern. Mit diesem Hintergrund haben die DWIHs Veranstaltungen und Inhalte entwickelt, um die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam zu machen.
Im Netzwerkdokument wurde auch eine Infografik-Arbeit durchgeführt, die die Beziehung der fünf Metropolen mit DWIH-Niederlassungen zum gewählten Jahresthema aufzeigt. So sind Brasilien und insbesondere der Bundesstaat und die Stadt São Paulo – wie in den Infografiken hervorgehoben – Beispiele für die Nutzung erneuerbarer Energien.
Die Publikation enthält auch ein exklusives Interview mit Professor Ildeu de Castro Moreira, Präsident der Brasilianischen Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaft (SBPC).
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.