Wie ein deutsches Startup in den brasilianischen Markt einsteigen kann
Das Programm Startups Connected, eine Herausforderung des DWIH und des innovativen brasilianischen Ökosystems werden in einer informativen Veranstaltung vorgestellt. Anmeldungen für das Programm werden bis zum 8. August 2021 entgegengenommen.
Die Entscheidung geschäftlich in andere Länder zu expanieren ist für Unternehmer ein mutiger Entschluss aber oft von Fragen und Ängsten geprägt, insbesondere wenn es um Startups in der Anfangsphase geht. Vor diesem Hintergrund hat das Das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo das Programm „A Healthier Life – Solutions for People, Society, and the Environment” veröffentlicht, dass für Startups in seiner sechsten Ausgabe des Programms Startups connected – connecting challenges to Innovative Solutions zur Verfügung steht. Es folgt damit seiner Mission Brücken zwischen Wissenschaft und Innovation in Brasilien und Deutschland zu schaffen.
Das DWIH São Paulo und die Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer (AHK) São Paulo veranstalteten am 30. Juni eine Informationsveranstaltung, um über die Herausforderung zu sprechen, die sechste Ausgabe des Programms zu präsentieren sowie das innovative Ökosystem in Brasilien vorzuführen. Diese ist vollständig auf Youtube verfügbar. An der Veranstaltung nahmen neben Vertretern der beiden Institutionen auch Vanessa Sensato, Direktorin für institutionelle Beziehungen bei Inova Unicamp, Oscar Enrique Nunes, International Business Coordinator am Zentrum für Innovation, Unternehmertum und Technologie (CIETEC) sowie Gründer von Startups teil, die in vorherigen Ausgaben das Programm gewonnen haben.
Für ein gesünderes Brasilien
Marcio Weichert, Koordinator des DWIH São Paulo, stellte die Herausforderung des DWIH bei der sechsten Ausgabe des Programms vor. Seiner Meinung nach müssen deutsche Startups und Spin-offs, um der Herausforderung gerecht zu werden, innovative Ideen für ein gesünderes Brasilien entwickeln um somit den Kontext der Post-Pandemie zu berücksichtigen.
“Es wird erwartet, dass auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung Lösungen präsentiert werden, die Antworten auf die neuen Herausforderungen bieten, die sich für Brasilien während der Pandemie für das Gesundheitswesen und verwandte Gebiete ergeben haben, sagte er.” Diese Lösungspalette kann auch Themen wie Lebensqualität, Verwaltung, Produktion und Dienstleistungen, ökologische Nachhaltigkeit, öffentlicher Verkehr, soziales Zusammenleben, Bildung und Kultur umfassen.
Es ist auch wichtig hervorzuheben, dass die Lösungen in eines oder mehrere der folgenden Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) passen sollten, die von den Vereinten Nationen (ONU) entwickelt wurden. Hierzu gehören Gesundheit und Wohlbefinden, Verringerung von Ungleichheiten, nachhaltige Städte und Gemeinden sowie verantwortungsbewusstes Konsum- und Produktionsverhalten.
Eintritt in den brasilianischen Markt
Der Gründer und CEO von Re:edu, Thomas Bartoschek, erzählte wie es war den Wettbewerb zu gewinnen sowie die Vorteile der Auszeichnung. Re:edu ist eine Spin-off des Geoinformatik-Instituts der Universität Münster (WWU) sowie Gewinner des DWIH São Paulo Challenge 2019.
“Wir haben uns sehr gefreut, den Wettbewerb zu gewinnen und Ende 2019 Brasilien zu besuchen. Mit Hilfe der Veranstalter der Auszeichnung, AHK und DWIH São Paulo, haben wir vor allem in São Paulo eine Reihe potenzieller Partner und Kunden besucht”, betonte Bartoschek.
Re:edu gewann den Wettbewerb mit der Präsentation seines Hauptproduktes, der SenseBox, einem Mini-Computer, der einfach zu programmieren und mit verschiedenen Sensoren verbunden ist, https://reedu.de/portfolio/senseBox%20im%20Futurium, ein speziell für den Einsatz in der digitalen Bildung entwickeltes Produkt.
Die Lösung erregte die Aufmerksamkeit der Regierung von Maranhão. Mit Unterstützung der Startups Connected-Preisveranstalter hatte Re:edu die Gelegenheit die Landeshauptstadt São Luís zu besuchen und sich mit Vertretern des Bundesinstituts für Bildung, Wissenschaft und Technologie von Maranhão (IFMA) und der Bundesuniversität Maranhão ( UFMA) zu treffen, um seine Lösung vorzustellen.
Herausforderungen mit Lösungen verbinden
Mit der Idee Startups mit in Brasilien konsolidierten deutschen Unternehmen zu verbinden, hat die AHK São Paulo 2016 das Startups Connected Program ins Leben gerufen. Es geht immer darum, dass Unternehmen je nach Fachgebiet konkrete Herausforderungen für die Startups auf den Weg bringen, betonte Fernando Paraíso, Projektkoordinator bei der AHK.
„Es ist ein Beschleunigungsprogramm, dass auf geschäftlichen Herausforderungen basiert und für beide Seiten von Vorteil ist: Startups und deutsche Unternehmen”, hob Paraíso hervor.
In diesem Kontext ist die Kategorie des DWIH São Paulo die einzige, die sich dabei an deutsche Startups richtet, die nach Brasilien kommen wollen; alle anderen Kategorien umfassen brasilianische Unternehmer.
Innovatives Ökosystem: von Brasilien in die Welt
Brasilien, insbesondere der Bundesstaat São Paulo, verfügt über einige Innovationsspeicher. Damit sind Orte gemeint, an denen innovative Ideen willkommen geheißen und für die Geschäftswelt aufbereitet werden. Bei der Präsentation der sechsten Ausgabe des Startups Connected Programm sprachen Vanessa Sensato, Direktorin für institutionelle Beziehungen bei Inova Unicamp und Oscar Enrique Nunes, International Business Coordinator am Zentrum für Innovation, Unternehmertum und Technologie (CIETEC) über das Thema .
“Die Unicamp ist eine Universität, die bereits über die Interaktion mit der Industrie nachdenkt und Studenten dazu ermutigt in das Unternehmertum einzusteigen, sagte Sensato. Die Exekutive erwähnte, dass es einen großen Informationsaustausch zwischen Studenten und Unternehmen rund um die Universität gibt. Der Gürtel der Stadt Campinas, Sitz des Hauptcampus von Unicamp, wird von großen Technologieunternehmen gebildet, was ihm bereits den Spitznamen des Brasilianisches Silicon Valley garantiert hat.
Sensato berichtete auch über Geschichten von Startups, die bei Inova Unicamp inkubiert wurden und die Welt erobert haben. Dazu gehört HOOBOX Robotics, gekauft von Johnson & Johnson und GRIAULE, Hersteller von Big Data Lösungen.
An der Veranstaltung nahm auch Gabriel de Freitas Nunes, Direktor von TNS Nanotechnologie, teil. Das Unternehmen gewann bereits zweimal verschiedene Herausforderungen deutscher Unternehmen.