Europäisches Kernforschungszentrum CERN: Brasilien wird assoziiertes Mitglied

CERN-Generaldirektorin Fabiola Gianotti und der damals noch amtierende brasilianische Wissenschaftsminister Marcos Pontes unterzeichneten am 3. März ein Abkommen zur Aufnahme Brasiliens als assoziiertes CERN-Mitglied. Die assoziierte Mitgliedschaft tritt in Kraft, sobald Brasilien alle erforderlichen Beitritts- und Ratifizierungsverfahren abgeschlossen hat.

Bereits seit 1990 besteht zwischen dem CERN und Brasilien ein internationales Kooperationsabkommen. In den vergangenen 30 Jahren wurde die Zusammenarbeit stetig ausgebaut. Brasilianische Forschende sind inzwischen an allen großen Experimenten des CERN beteiligt und nehmen an Ausbildungsprogrammen teil. Im Dezember 2020 vereinbarten das CERN und das brasilianische Nationale Zentrum für Energie- und Materialforschung CNPEM offiziell die Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit in der Beschleunigertechnologie.

Mit der Unterzeichnung des Abkommens über die Aufnahme Brasiliens als assoziiertes Mitglied wird die Zusammenarbeit weiter gestärkt. Nach Abschluss des Beitrittsverfahrens ergeben sich neue Möglichkeiten zur Kooperation: Als assoziierter Mitgliedstaat wird Brasilien an den Sitzungen des Rates und des Finanzausschusses des CERN teilnehmen. Brasilianische Staatsangehörige können sich um befristete Mitarbeiterstellen, Stipendien und Studierendenstellen bewerben. Zudem erhalten brasilianische Unternehmen die Möglichkeit Verträge mit dem CERN zu schließen.

Brasilien ist das erste lateinamerikanische Land, das einen Assoziierungsstatus erhält.

 

Quelle: Kooperation International