Chance in Brasilien für deutsche wissenschaftsbasierte Start-Ups
Sie führen ein Start-up, das innovativ zur Nachhaltigkeit beiträgt? Ist dieses ein Spin-off einer Forschungseinrichtung oder hat Ihre Lösung einen wissenschaftlichen Hintergrund? Möchten Sie hinzu gerne auf dem brasilianischen Markt aktiv werden?
Das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo zeichnet im Rahmen der 7. Ausgabe des Programms „Startups Connected“ (PSC) innerhalb der Kategorie „Innovation for Sustainability” ein Start-up aus, das für eine Networking-Reise nach Brasilien eingeladen wird, um brasilianische Forscher:innen und Innovator:innen zu treffen. Zusätzlich darf die Gewinnerin an einem 6-monatigen Beschleunigungsplan der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer (AHK) São Paulo teilnehmen. Bewerbungen werden bis zum 25. August entgegengenommen und können unter dem Link eingereicht werden.
Das vom DWIH São Paulo in Zusammenarbeit mit der AHK angebotene Programm bietet Unterstützung bei der Marktforschung und Entwicklung eines Pilotprojekts (durch Präsenz- oder Online-Meetings), eine einwöchige Roadshow in Brasilien (inklusive Flug und Unterkunft), Nutzung des AHK-Coworking-Bereichs durch eine(n) Vertreter(in) der Start-up über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten, Mitgliedschaft in der AHK São Paulo, Vermittlung von Kontakten und eine Veranstaltung, die die ausgezeichneten Start-ups des Programms einem breiteren Publikum präsentiert.
Die Auswahl der Kandidatinnen wird von einer gemischten Jury aus brasilianischen und deutschen Akademikern und Unternehmern vorgenommen. Zu den Kriterien gehören: der innovative Charakter der vorgestellten Lösung, deren positiver Effekt (Reichweite und Intensität), das Potenzial für den brasilianischen Markt, Vorkenntnisse des brasilianischen Marktes sowie das Profil der Führungskräfte des Unternehmens. Bevorzugt werden Start-ups von Forscherinnen und Forschern, die entweder noch akademisch tätig sind oder ihre Hochschulaktivitäten erst vor kurzer Zeit abgeschlossen haben, aber auch andere Start-ups mit wissenschaftsbasierten Produkten oder Lösungen sind willkommen, sich zu bewerben. Spin-Offs wissenschaftlicher Einrichtungen sollten sich vorzugsweise noch in der Anfangsphase als Unternehmen befinden.
Nach dem Bewerbungsschluss am 25.8.2022 werden vom DWIH São Paulo diejenigen Start-ups ausgewählt, die sich am 14. September um 10 Uhr (15 Uhr MESZ) als Finalisten mit einem Online-Pitch vor einer Jury präsentieren dürfen. Diese sollen bis zum 31.8. informiert werden. Das Sieger-Start-up wird während des Deutsch-Brasilianischen Innovations- und Nachhaltigkeitskongresses bekannt gegeben, der am 29. und 30. September in São Paulo und online stattfindet. Die Reise des Siegers nach Brasilien ist für Anfang Dezember geplant.
Sieger vorheriger Ausgaben
2019 wurde in der Kategorie „Deutschland” das deutsche Start-up re:edu, ein Spin-Off des Instituts für Geoinformatik der Universität Münster, als Sieger gewählt. re:edu wurde im März 2018 gegründet und zeichnete sich in dieser Kategorie durch die Entwicklung von Konzepten, Produkten (Soft- und Hardware) und Workshops zu Themen wie digitale Bildung, Citizen Science, Open Source/Open Data und Umwelt-Monitoring aus.
2020 hieß die PSC-Kategorie des DWIH São Paulo „Sustainable Brazil”. Es gewann das deutsche Start-up PipePredict, ein Spin-off der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt). Das Unternehmen hatte eine digitale Technologie für die vorbeugende Wartung von Rohren mithilfe der Verwendung eines digitalen Zwillings entwickelt, mit der Lecks – ob von Wasser, Abwasser, Gas, Öl oder andere Substanzen – in Echtzeit überwacht und identifiziert werden können.
2021 zeichnete das DWIH São Paulo ein brasilianisches Unternehmen aus, welches umgekehrt das Interesse hatte, auf dem deutschen Markt aktiv zu werden. Das Healthtech Hilab ging als Sieger der Aufgabenstellung „A Healthier Life – Solutions for People, Society and the Environment” hervor. Das Start-up hatte ein Gerät entwickelt, das dezentral die von Fachkräften des Gesundheitswesens entnommenen Blut- oder Nasensekretionsproben via Internet analysieren kann.