Tag der offenen Tür im DWIH São Paulo: Studien- und Forschungsmöglichkeiten in Deutschland
Das Deutsche Wissenschafts– und Innovationshaus (DWIH) São Paulo veranstaltete am Dienstag, dem 18. Oktober, den Tag der offenen Tür 2022, eine jährlich stattfindende Veranstaltung, bei der die Einrichtung ihre Arbeit der Öffentlichkeit vorstellt und ihre Kooperationspartner über Forschungs– und Studienmöglichkeiten in Deutschland informieren. Während des Treffens wurden außerdem die Preise für den ersten und zweiten Platz des Ideenwettbewerbs Falling Walls Lab (FWL) Brazil 2022 überreicht.
Es war das erste Event vor Ort seit Beginn der Covid-19-Pandemie. Vertretern deutscher Institutionen präsentierten in Ort und per Video ihre Forschungsprogramme, Fördermöglichkeiten, deutsche Eignungsprüfungen und allgemeine Hinweise zum Visum und Leben in Deutschland. Anschließend empfingen einige von ihnen die Anwesenden zu Einzelgesprächen, um Fragen zu klären.
Die Begrüßung zum Tag der offenen Tür erfolgte durch den Direktor des DWIH São Paulo, Jochen Hellmann, und die deutsche Generalkonsulin in São Paulo, Martina Hackelberg, die na die 50-jährige Tradition der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Brasilien unn Deutschland erinnerte.
“Wir sind stolz auf die fast 700 Abkommen, die zwischen den Universitäten unserer beiden Länder geschlossen wurden, und darauf, dass Deutschland zu den fünf beliebtesten Zielen für brasilianische Studierende gehört. Das DWIH São Paulo spielt eine wichtige Rolle bei der Koordinierung und Förderung bilateraler Aktivitäten. Es ist nicht nur ein Schaufenster deutscher Exzellenz, sondern auch eine Anlaufstelle für den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft”, so Hackelberg.
Das Publikum hat die Veranstaltung gut angenommen. “Für mich hat der Tag der offenen Tür einen regen Austausch mit all diesen Einrichtungen ermöglicht, die uns manchmal sehr weit weg vorkommen. Ich wusste, dass das DWIH existiert, aber nicht, dass es ein Raum für die Zusammenarbeit zwischen [deutschen] Institutionen ist”, sagte die Doktorandin Bruna Enne, die sich auch für die Möglichkeiten der Technischen Universität München (TUM) interessierte. Enne ist übrigens der Gründer von edtech Sinaliza und war mit einem Vorschulprojekt für gehörlose Schüler einer der zehn Finalisten in der Kategorie “Future Learning” bei den “Breakthroughs of the Year” der Falling Walls Foundation.
Preisverleihung
Platz eins und zwei des Falling Walls Labs (FWL) Brazil 2022 nahmen am Tag der offenen Tür teil und erhielten ihre Trophäen. Bei der Veranstaltung im September schlug die Maschinenbau-Doktorandin an der Staatlichen Universität von Campinas (Unicamp), Isabella Rodrigues gewann den ersten Platz. Sie schlug die Entwicklung eines bioresorbierbaren Herzstents vor – eine Art Gefäßstütze, die Risiken für Patienten verringert. Taís Alves, ein Architekt mit einem Abschluss von der Universität São Paulo (USP) und einem Master von der Polytechnischen Universität Madrid und der ETH Zürich, gewann den zweiten Platz mit einem Softwareprojekt, das vom Team des Kreativstudios Archflex entwickelt wurde und dabei hilft, kohlenstoffneutrales Bauen zu vereinafchen, indem es dafür relevante Faktoren in die Planung von Material etc. einbezieht.
Dies war das erste Mal, dass das FWL Brazil ein rein weibliches Podium verzeichnete. Bei der Entgegennahme der Trophäe sagte Rodrigues, dass es Initiativen wie das FWL sind, die dafür sorgen, dass Projekte es aus dem Labor heraus schaffen. “Ich hoffe, dass ich in Zukunft ein Vorbild für andere Forscherinnen sein kann, so wie es andere für mich waren”, sagte sie.
Am Tag der offenen Tür beteiligten sich die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), die Technische Universität München (TUM), die Freie Universität Berlin, die Universität Potsdam, die Universität Münster, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, die Technische Universität Darmstadt, die Technische Hochschule Ingolstadt (THI), die UAS7 (German Universities of Applied Sciences), das Brasilien- und Lateinamerika-Zentrum Baden-Württemberg der Universität Tübingen, BAYLAT, g.a.s.t. sowie die Leibniz-Gemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die AiF, der Deutsche Akademischer Austauschdienst (DAAD), die Alexander-von-Humboldt Stiftung, die Deutsche Forschungsförderungsgesellschaft und das Deutsche Generalkonsulat in São Paulo.