Colipi gewinnt die vom DWIH São Paulo geförderte Herausforderung bei Startups Connected 2023
Das deutsche Startup Colipi gewann die vom Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo geförderte „Resilient Society”-Herausforderung im Rahmen des Startups Connected 2023-Programms der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer São Paulo (AHK São Paulo). Colipi wurde unter drei Kandidaten ausgewählt, die im Finale ihre Projekte vorstellten.
Die Idee der Aufgabenstellung bestand darin, innovative Lösungen von wissenschaftsbasierten deutschen Startups zu fördern, die zur Resilienz der brasilianischen Gesellschaft beitragen – immer im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Colipi – ein Spin-off der Technischen Universität Hamburg (TU Hamburg) – stellte ein Verfahren zur Produktion von Biomasse und anderen wertvollen Komponenten aus einem Gasfermentationsprozess vor, das die Fähigkeit wasserstoffoxidierender Bakterien (sogenannte Knallgas-Bakterien) zur Bindung von CO2 nutzt. Das Verfahren könnte beispielsweise bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt werden.
Derzeit gibt es im brasilianischen Bioraffineriesektor mehr als 400 Anlagen zur Umwandlung von Biomasse in Biochemikalien (normalerweise Kraftstoffe). Obwohl dieser Prozess schon sauberer ist als petrochemische Verfahren, wird immer noch viel Kohlendioxid freigesetzt, das nach der Colipi-Idee von den Bakterien aufgenommen wird, was den bioökonomischen Kreislauf schließen würde.
„Ich freue mich, dass Colipi trotz starker Konkurrenz den ersten Platz in unserem Startups Connected-Programm gewonnen hat. Das Unternehmen hinterließ bei der Präsentation einen starken Eindruck bei der Jury. Sowohl die Relevanz des Konzepts als auch die vorgestellte Lösung haben uns angesichts des Klimawandels überzeugt. Im Namen des gesamten DWIH São Paulo wünsche ich Colipi viel Erfolg in Brasilien, und ich glaube, dass der Sieg zu diesem Erfolg beitragen wird”, gratulierte Jurymitglied Jochen Hellmann, Direktor des DWIH São Paulo und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). in Brasilien.
Als Gewinner kann Colipi das Beschleunigungsprogramm der AHK São Paulo in Anspruch nehmen, das folgende Punkte umfasst: Durchführung einer Marktforschung; Unterstützung bei der Entwicklung eines Pilotprojekts (mit Präsenz- und Onlinekonferenzen); einwöchige Roadshow in Brasilien (inklusive Flug und Unterkunft); Nutzung des Coworking-Raums der AHK durch eine(n) Vertreter(in) in São Paulo für bis zu sechs Monate; Aufnahme als Mitglied der AHK São Paulo; Vermittlung von Kontakten; und schließlich eine maßgeschneiderte von der Institution organisierte Veranstaltung (Demo-Tag o.ä.).
Am 14. November wird das deutsche Startup im Rahmen des 11. Deutsch-Brasilianischen Kongresses für Innovation und Nachhaltigkeit (CBAIS) der AHK São Paulo persönlich vom DWIH São Paulo ausgezeichnet.
Jury und Finalisten
Von insgesamt neun Kandidaten wurden drei Startups ausgewählt, die ihre Pitches im Finale am 12. Juli vor einer Jury in der DWIH-Zentrale präsentierten. Zur Jury gehörten neben Hellmann auch Sören Metz, Vorstandsvorsitzender des DWIH São Paulo und lokaler Vertreter der Technischen Universität München; Antônio Lacerda, Leiter des Innovationskomitees der AHK São Paulo und BASF-Vizepräsidentin für Südamerika; Sylvia Maria Affonso, verantwortlich für öffentliche und institutionelle Beziehungen in der Innovationsagentur der Bundesuniversität São Paulo (Unifesp) – Agits Unifesp; und Adriana Camargo de Brito, Forscherin am Institut für Technologieforschung (IPT).
Neben Colipi stellten die Startups NoVirall und Xpedite Diagnostics ihre Projekte vor. NoVirall schlug die Entwicklung von Beschichtungsmaterialien mit antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften vor, die beispielsweise in Luftfiltern (und anderen verwandten Produkten) eingesetzt werden sollen, um die Übertragung von Krankheiten und Umweltverschmutzung einzudämmen. Xpedite Diagnostics präsentierte eine Technologie zur schnellen RNA- und DNA-Extraktion, die die Einrichtung von Molekulartestzentren fernab von Krankenhausgebieten und an abgelegenen Orten ermöglicht.