Falling Walls Lab finale 2024 für brasilianische Finalisten „inspirierend“ und „eine einmalige Chance“
Im Rahmen des Falling Walls Lab-Finales Anfang November in Berlin präsentierten die Gewinner des Falling Walls Lab Brazil-Wettbewerbs 2024 einer internationalen Jury ihre innovativen Projekte. Guilherme Fidelis Peixer, Caio Costa Quintana und Maria Eduarda Tavares nutzten neben ihren Pitches die Gelegenheit für ausführliches Networking und einen Erfahrungsaustausch – eine „einmalige Chance“ und eine „inspirierende Veranstaltung“, lautete die Einschätzung.
Jeder der drei Finalisten stellte in drei Minuten seine Idee vor. Den Anfang machte Tavares mit ihrem Projekt „Breaking the Wall of Diversity in Genomics” in der ersten Session. Danach war Peixer an der Reihe mit „Breaking the Wall of Cooling and Heating“ und in der dritten Session präsentierte Quintana „Breaking the Wall of Learning Sign Languages“.
„Der Austausch mit den 15 Teilnehmern der nationalen Etappe und den 100 internationalen Finalisten in Berlin war eine einzigartige Erfahrung. Mich hat die Qualität der Vorträge, Diskussionsrunden und der Gäste im Rahmen der Veranstaltung sehr beeindruckt“, so Tavares. Sie sieht die Teilnahme am Falling Walls Lab Brazil und dem internationalen Finale als eine „einmalige Chance“. „Die damit einhergehenden Erkenntnisse und die Erfahrung haben mich weitergebracht. Ich bin überzeugt davon, dass meine Teilnahme und der dritte Platz in Brasilien von großer Bedeutung für meine berufliche Laufbahn sein werden“, betonte sie.
Peixer kehrte inspiriert aus Deutschland zurück: „Es war einfach wunderbar, so viele Menschen verschiedenster Nationalitäten mit einer unglaublichen Bandbreite an Forschungsthemen kennenzulernen, die echte und tiefgehende Veränderungen in unserer Welt und Gesellschaft bewirken können“, führte er aus. „Die gesamte Zeit, die wir in Berlin verbracht haben, war einfach außergewöhnlich – mit Sicherheit werden sowohl die Veranstaltung und deren Organisation als auch die Exkursionen und Mini-Kurse, an denen wir teilgenommen haben und die einfach einmalig waren, einen wesentlichen Einfluss auf meine wissenschaftliche Ausbildung haben. Es war sehr spannend zu sehen, wie Wissenschaft und Innovation tatsächlich einen Beitrag für eine bessere, gerechtere, nachhaltigere und fairere Welt leisten“, so Peixer.
Die brasilianischen Finalisten
Gewinner des Falling Walls Lab Brazil-Wettbewerbs, der am 27. September in Recife stattfand, war Peixers Projekt MagChill, das an der Bundesuniversität Santa Catarina entwickelt wurde. Die Idee sieht den Einsatz von Magnetismus zum hocheffizienten Kühlen und Heizen vor, wodurch die Verwendung schädlicher Flüssigkeiten und damit verbundene Risiken des Austretens vermieden werden. Dadurch verringert sich auch der Energieverbrauch erheblich und die Bestandteile sind recyclingfähig. Das System wurde mithilfe von künstlicher Intelligenz entwickelt und wird auch dadurch gesteuert und soll in großem Umfang nutzbar gemacht werden.
Eine App zur Integration von Gehörlosen belegte den zweiten Platz bei dem Finale in Recife: Das von Quintana von der Bundesuniversität Juiz de Fora (UFJF) präsentierte Projekt namens Sign Link funktioniert mittels Technologien zum vereinfachten Lernen von Gebärdensprache weltweit und verwendet kooperative Mechanismen wie zum Beispiel ein kollektiv erarbeitetes Wörterbuch. Die Anwendung ermöglicht außerdem das Messen der jeweiligen Sprachkompetenz, den Erwerb von Zertifikaten für den Hochschulzugang sowie die Nutzung von Lernmaterialien.
Die Drittplatzierte und außerdem Gewinnerin des Publikumspreises, Tavares von der Bundesuniversität Rio Grande do Sul (UFRGS), schlug eine neue Herangehensweise für Studien und Untersuchungen zum Thema Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) vor. Die Kombination von bildgebenden neurologischen Scans mit genetischen Daten zur Erforschung der mit ADHS verbundenen biologischen Mechanismen soll individuellere Behandlungsmethoden ermöglichen, die auf den jeweiligen Bedarf der Patienten abgestimmt sind.