Einrichtungen zur Innovationsförderung

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Ein Großteil der Innovationsentwicklung in Brasilien wird in Technologieparks mit der Unterstützung von Regierungen, Hochschulinstitutionen, technischen Schulen und Privatunternehmen betrieben. Andere Organisationen aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor tragen ebenfalls zur Förderung von Innovationen im Land bei.

Nachfolgend stellen wir einige erfolgreiche Initiativen vor:

Institutos Senai de Inovação (ISI)

Das Hauptziel der Senai-Innovationsinstitute (Institutos Senai de Inovação – ISI) ist es, die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Industrie zu stärken, wobei praktische, innovative und individuelle Lösungen für große, mittlere und kleine Industrieunternehmen angestrebt werden. Der Nationale Dienst für industrielle Ausbildung (Serviço Nacional de Aprendizagem Industrial  – Senai) unterhält 28 Institute in 13 Bundesstaaten. Die Institution setzt sich für die integrierte Entwicklung von Produkten und Prozessen sowie für angewandte Forschung, Lösungen für komplexe Probleme und die Früherkennung technologischer Tendenzen ein und leistet damit einen Beitrag zur Verbesserung von Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Industrie.

Alle Implementierungs-, Zertifizierungs- und Bewertungsprozesse der ISI-Einrichtungen werden von der Fraunhofer-Gesellschaft begleitet – der weltweit größten Organisation für angewandte Forschung und Unterstützer des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses São Paulo (DWIH São Paulo).

Der Senai ist eine private und vom Nationalen Industrieverband (Confederação Nacional da Indústria  – CNI) koordinierte Institution, die vielfältige Berufsausbildungsprogramme anbietet, um den Bedarf an Fachkräften in der brasilianischen Industrie zu decken. Die Bandbreite der Ausbildungsangebote reicht von der Grundausbildung bis hin zu weiterführenden Studiengängen.

Empresa Brasileira de Pesquisa e Inovação Industrial (Embrapii)

Die Brasilianische Gesellschaft für Industrielle Forschung und Innovation (Empresa Brasileira de Pesquisa e Inovação Industrial  – Embrapii) hat die Aufgabe, private und öffentliche Institutionen für wissenschaftliche und technologische Forschung in ausgewählten Fachgebieten zu fördern, damit diese gemeinsam mit Unternehmen des jeweiligen Industriesektors technologische Entwicklungsprojekte zu Innovationszwecken durchführen können. Dabei orientiert sich die Institution an dem Bedarf der Unternehmen und teilt mit diesen das Risiko der vorkommerziellen Innovationsphase. Damit sollen die in Brasilien ansässigen Industriebetriebe angeregt werden, mehr in Innovation zu investieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf in- und ausländischen Märkten zu erhöhen.

Embrapii gehört zu den Ministerien für Wissenschaft, Technologie und Innovation (MCTI), Bildung (MEC), Gesundheit (MS) sowie für Entwicklung, Industrie, Handel und Dienstleistungen (MDIC). Auf der Embrapii-Webseite sind Informationen zu deren Tätigkeitsbereichen und zugehörigen Institutionen verfügbar.

 

Technologieparks und Gründerzentren

Im Jahr 2024 waren dem Portal MCTI-InovaDataBR zufolge 61 Technologieparks in Betrieb, 24 in der Implementierungsphase und sieben in Planung. Insgesamt betrug deren Umsatz rund 12,4 Mrd. Real bei 53.000 Beschäftigten. Außerdem erwähnt das Portal 2.735 Unternehmen mit Sitz in diesen Parks. Der Nationalverband der Fördereinrichtungen für Innovative Unternehmen (Associação Nacional de Entidades Promotoras de Empreendimentos Inovadores – Anprotec) gibt die Zahl der brasilianischen Gründerzentren mit 363 an.

 

Der erste nationale Fonds für Gründerzentren und Technologieparks, Primatec, entstand aus dem von der Förderorganisation für Studien und Projekte (Financiadora de Estudos e Projetos – Finep) geschaffenen Programm „Inova Empresa“. Die Aktivitäten von Primatec sind auf Informations- und Kommunikationstechnologie, Energie, Nachhaltigkeit und kreative Wirtschaft ausgerichtet.

Die Tätigkeitsfelder dieser Parks umfassen eine große Bandbreite unterschiedlicher Sektoren. Die am häufigsten vertretenen Bereiche sind Informations- und Kommunikationstechnologie, Biotechnologie, Gesundheitswesen, Energie sowie Erdöl und Erdgas.  Darüber hinaus sind die Technologieparks auch auf den Gebieten Luft- und Raumfahrt, Agrarwirtschaft und Umweltschutztechnologie aktiv.