DWIH-Schwerpunktthema 2022: Nachhaltige Innovationen
Die Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) richten mit ihrem Schwerpunktthema 2022 den Fokus auf “Nachhaltige Innovationen” und zeigen, wie diese im internationalen Austausch vorangetrieben werden.
Gibt es auch bei Innovationen “Grenzen des Wachstums”? Unter diesem Titel veröffentlichte vor 50 Jahren der Club of Rome seine viel beachtete Studie zu den Gefahren einer maßlosen wirtschaftlichen Entwicklung. Ein “immer mehr” an Wachstum und Produktion kann demnach nicht die Lösung sein, es braucht nachhaltigere, umweltfreundlichere Ansätze. Auch für Innovationen gilt seit Langem zunehmend: Allein das Neue, Produktivere genügt nicht mehr.
Wissenschaft und forschende Wirtschaft sind als Innovationstreiber gefordert, nachhaltig zu arbeiten. Innovationen können Nachhaltigkeit ganz konkret befördern, etwa mit neuen Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel oder ressourcenschonenden Produktionsweisen. Zugleich stellt sich die Frage, wie Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ein Innovationsklima schaffen können, das nachhaltig immer wieder aufs Neue wegweisende Entwicklungen hervorbringt.
Ein Netzwerk für den langfristigen Austausch
“Nachhaltige Innovationen” lautet 2022 das Schwerpunktthema der Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) in New York, São Paulo, Moskau, Neu-Delhi, Tokyo und San Francisco. In ihrer Programmarbeit zeigen die DWIH insbesondere den Wert internationalen Austauschs für Innovationstreiber in Deutschland und den jeweiligen Sitzländern.
Weiterführende Informationen zur Wahl des DWIH-Schwerpunktthemas 2022 finden Sie auf der Website des DWIH-Netzwerks.
Für Brasilien haben die Bioökonomie und die erneuerbaren Energien besondere Bedeutung. Die biologische Vielfalt des Landes, seine großen Wald- und landwirtschaftlichen Flächen sowie Flüsse, die geostrategische Lage wie auch die interessante Forschungslandschaft bieten enorme Chancen für neue, nachhaltige Entwicklungen.
Brasilien und Deutschland: Partner bei der Nutzung von Biomasse
Brasilien ist dank seiner hohen Anzahl an Wasserkraftwerken und der Produktion von Ethanol aus Zuckerrohr als Kraftstoff für Pkw seit Jahrzehnten weltweit führend in der Nutzung von erneuerbaren Energien. Die Zahl der Windparks und Solaranlagen nahm zuletzt zu. Forschungseinrichtungen entwickeln und testen zahlreiche Optionen für den Einsatz von Biomasse als Energiequelle, häufig in Kooperation mit Forschenden und Unternehmen aus Deutschland. Neuerdings wächst auch das Interesse an Grünem Wasserstoff, und die ersten Projekte in Partnerschaft mit deutschen Akteuren laufen bereits.
Brasilien ist auch einer der bedeutendsten internationalen Partner Deutschlands in der Bioökonomie. Nicht nur die weltweite Ernährungssicherheit, ein Ziel der Vereinten Nationen, steht im Fokus beider Länder, sondern auch die industrielle Nutzung nachwachsender Rohstoffe und die wissenschaftliche und technologische Entwicklung der Verarbeitung von medizinischen Pflanzen.
Das DWIH São Paulo und seine Unterstützer nehmen regelmäßig das Potenzial der Bioökonomie und der erneuerbaren Energien in den Blick. Zugleich werden im Netzwerk zahlreiche andere nachhaltige Innovationen thematisiert, von bodenschonenden Agroforstsystemen über umweltschonende Produktionsverfahren in der Industrie bis hin zur Sensibilisierung der Gesellschaft hinsichtlich eines nachhaltigeren Konsums und Innovationen für eine ressourcenschonende Lebensweise.