Die digitale Umwandlung der Städte: 10 Schritte in Richtung Smart City
Die digitale Revolution schafft eine Gesellschaft von miteinander verbundenen und zusammenarbeitenden Menschen, was die Beziehungen der Bürger untereinander extrem verändert.
Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Städte. Durch die zunehmende Urbanisierung lebt bereits mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten – Zentren von großer sozialer und wirtschaftlicher Bedeutung. Gleichzeitig schafft die digitale Revolution eine Gesellschaft von miteinander verbundenen und zusammenarbeitenden Menschen, was die Beziehungen der Bürger untereinander extrem verändert. Unter der Wechselwirkung dieser beiden weltweiten Tendenzen entstehen die sogenannten Smart Cities, deren Konzept sich aus den Antworten auf die aktuellen Herausforderungen herauskristallisiert. Für Schwellen- und Entwicklungsländer liegt die Charakteristik einer intelligenten Stadt in ihrer Nachhaltigkeit. Nur nachhaltige Lösungen können gewährleisten, dass intelligente Städte größere wirtschaftliche und soziale Werte schaffen und dabei gleichzeitig weniger Ressourcen verbrauchen. Ihre Verwalter müssen sich dafür einsetzen, weniger Müll zu produzieren, weniger Energie zu verbrauchen und der Bevölkerung angemessene Dienstleistungen in den Bereichen Transport, Gesundheit und Bildung anzubieten.
Aus der Synthese der Ideen und Empfehlungen von öffentlichen Verwaltern, Spezialisten und Unternehmen wurden 10 Schritte für die Entwicklung einer Smart City erarbeitet.
Die nachfolgend aufgeführten 10 Punkte stammen aus dem Buch Smart Cities: digitale Umwandlung der Städte von Maria Alexandra Cunha, Erico Przeybilovicz, Javiera Fernanda Medina Macaya und Fernando Burgos.
1. Die Stadt muss aus einem Blickwinkel gesehen werden, der ihre speziellen Charakteristiken, ihre Geschichte und ihre Identität einbezieht.
2. Jede Stadt muss für sich einen langfristigen Plan definieren, der die Regierungszeiten politischer Parteien überdauert sowie eine umfassende Beteiligung und eine funktionierende Kommunikation gewährleistet, wobei ihre Verwaltung in ihrer Bürgerschaft und Gesellschaft verankert sein müssen, um eine langfristige Kontinuität zu garantieren.
3. Die Leitung des Smart-City-Projekts obliegt der öffentlichen Stadtverwaltung, die wiederum vom Bürgermeister geleitet wird.
4. Die Smart City wird von Menschen für Menschen konstruiert. Es müssen Beteiligungsmechanismen für die Bürger implementiert werden, denn sie sind der Mittelpunkt.
5. Arbeiten im bestmöglichen gesetzlichen Rahmen.
6. Um Entwicklung und Nachhaltigkeit von Projekten zu gewährleisten, muss die Beteiligung des Privatsektors berücksichtigt werden, der mit seinen Kenntnissen, Fähigkeiten und Mitteln einen großen Beitrag für die Schaffung neuer nachhaltiger Geschäftsmodelle leisten kann.
7. Die horizontale Integration der Dienstleistungen in eine Smart-City-Plattform ist für eine Stadt die Grundlage, intelligent zu sein.
8. Das technologische Modell muss sich auf eine offene, standardisierte und interoperable Plattform stützen, um einen größtmöglichen Wirkungsbereich und eine flexible Entwicklung zu geringen Kosten zu ermöglichen, die Abhängigkeit von Zulieferern oder technischen Strukturen zu vermeiden und die umfassende Entwicklung eines innovativen Ökosystems in der Smart City zu gewährleisten.
9. Die Verfügbarkeit von Daten muss erleichtert werden, um Transparenz, Überwachung und Kontrolle zu gewährleisten sowie die Entwicklung neuer Dienstleistungen von Seiten der Bürger und Unternehmen zu ermöglichen, wobei anhand der Daten Werte geschaffen werden.
10. Um alte und neue Herausforderungen bewältigen zu können, muss der Smart-City-Plan integrierte Aktionen unter Einsatz neuer Technologien vorsehen, um einerseits den historischen Problemen brasilianischer Städte im Hinblick auf Gesundheitswesen, Bildung, Abwasserentsorgung, Wohnsituation und soziale Ungleichheit begegnen zu können und sich andererseits neuen Anforderungen wie Mobilität, Nachhaltigkeit und ökonomischem Wandel zu stellen.